Renée Reichenbach

hat die ersten Semester ihres Studiums (1975-1980) an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle vorwiegend mit zeichnerischem Naturstudium zubringen müssen.In dieser Zeit entwickelte sich bei ihr eine von Unbehagen und Hemmungen bestimmte Beziehung zum Malen und Zeichnen.

Im Verhältnis zu ihrem keramischen Werk war das ein konstruktiver Weg; dass Renée Reichenbach durch dieses Studium ihre Begabung als Malerin fast verloren hat, war erschreckend. Als sie das erste Mal den Niederrhein besuchte und über die Perspektiven der künstlerischen Freiheit sprach (da war Gauck noch nicht im neuen Amte), ganz im Sinne von Joseph Beuys, ließ sie sich von der niederrheinischen Gelassenheit inspirieren. Die ersten Ergebnisse sind hier zu sehen. Es ist noch ein weiter Weg bis zu den großen Formaten, doch eines Tages wird sich die Kunstsszene wundern. Denn ihre "keramische" Handschrift wird ihre Malerei noch sehr bereichern.

"Diesen Satz unterschreibe ich!" frohlockte sie: Joseph Beuys: "Lieber 95 Prozent Fleiß und 5 Prozent Begabung als umgekehrt." Renée Reichenbach wird dieses Verhältnis bestimmt noch auf den Kopf stellen.


J.V.

 

 

Alle Bilder: "Aquarell auf Bütten, 19 x 32 cm, 2012